Klingenstahl 

Bei den Taschenmessern der FORGE DE LAGUIOLE wird die Klinge in ihrer Gesamtlänge gemessen, also auch der Teil, der innerhalb des Ressorts liegt.

Für eine angegebene Grifflänge von 11 cm bedeutet dies, dass der sichtbare Teil der Klinge bis zum Ressort 9,5 cm lang ist und bei einer 12 cm Grifflänge 10,5 cm misst.

Im ausgeklappten Zustand beträgt die Gesamtlänge des Laguioles mit einer Grifflänge von 11 cm insgesamt 20,5 cm und bei einer Grifflänge von 12 cm insgesamt 22,5 cm.

 

 

 

Der Stahl XC 75 ist ein klassischer Kohlenstoffstahl, der schon seit Generationen von Messerschmieden verwendet wird.

Es ist ein oxidierender Stahl, der auf Grund seiner Tradition und seiner hervorragenden Eigenschaften gerne von Liebhabern und Sammlern gewählt wird. Dieser Stahl kommt bei einigen unserer Sammlermesser wahlweise zum Einsatz.

 

 

 

 

Der Inox-Stahl (nicht oxidierend) A 440 wird auf Grund seiner Schärfe auch „Chirurgenstahl“ genannt. Er ist vor ca. 15 Jahren von der FORGE DE LAGUIOLE mit ihrem Partner, der französischen Stahlhütte Bonpertuis, entwickelt worden und hat eine Rockwellhärte von 56 und mehr. (Info: das hängt davon ab wo man misst)

Das Schmiedeverfahren ist sehr aufwendig und dadurch kostspielig. Es bedarf der strikten Einhaltung aller Schmiedevorgänge, um seine optimale Qualität zu erreichen.

Ein wichtiges Kriterium dabei ist die Einhaltung von 1060°C während des Tempervorgangs (Glühbehandlung). Die dazu erforderlichen Öfen stellen einen erheblichen Kostenfaktor bei der Produktion dar.

Ein Unterschreiten der Temperatur um „nur“ 30°C erhöht zwar die Lebensdauer der Öfen um etwa das zehnfache, aber bereits bei diesem geringen Temperaturunterschied treten erhebliche Qualitätseinbußen auf. Der Stahl karbonisiert an den Rändern der Klinge, auch an der Spitze und Schneide.

Er ist dann dort so hart, dass er sich nur noch sehr schwer schleifen und nachschärfen lässt.

Die Rohstoffzusammensetzung mag bei unterschiedlichen LAGUIOLE-Herstellern die gleiche sein, doch die Qualität der Klingen ist häufig verschieden, da oft aus Kostengründen dieser Stahl bei zu niedrigen Temperaturen geschmiedet wird. 

Die FORGE DE LAGUIOLE hat die Einhaltung sämtlicher Schritte für eine optimale Schmiedequalität jederzeit garantiert und so den Ruf dieses ausgezeichneten Klingenstahls mitbegründet.

 

 

 

 

Dieser legendäre Stahl wird jedoch nicht mehr geschmiedet. Er wurde 2002 abgelöst durch einen neuen Klingenstahl, den T12. Dieser ist nochmals härter, als der A 440 und ebenfalls eine gemeinsame Entwicklung mit der Stahlhütte Bonpertuis.

Er hat eine Rockwellhärte von 57-58, verliert aber nichts an Flexibilität und Geschmeidigkeit. Darüber hinaus lässt er sich leichter schleifen und ist noch schnitthaltiger als sein Vorgänger. Er ist ebenfalls rostfrei.

Der T 12 wird in den  nächsten 2-3 Jahren exklusiv von der FORGE DE LAGUIOLE eingesetzt. Daher ist es auch verständlich, das die genaue Zusammensetzung bis dahin ein Geheimnis bleibt. Anschließend ist möglicherweise geplant die Lizenzen zu vermarkten, so dass auch andere Schmieden diesen Stahl herstellen dürfen.

 

 

 

Beim Damaszener Stahl (Damaststahl) werden zwei in ihren Legierungen und Härtegraden unterschiedliche Stähle miteinander verschweißt und durch Falten und Tordieren geschmiedet.

Die geschmiedete Klinge weist eine das gesamte Material durchziehende Damast-Struktur auf. Zuerst sieht man es der Klinge mit dem bloßen Auge nicht an, dass sie aus verschiedenen Lagen besteht.

Erst durch ein spezielles Ätzverfahren werden die verschiedenen Schichten sichtbar gemacht. Es können Klingen hergestellt werden, die in reiner Handarbeit bis zu mehreren Hundert Lagen (sogar bis zu mehrere Tausend Lagen) gefaltet sind.

Keine Klinge ist wie die andere, jede besitzt ihren individuellen Charakter. Die FORGE DE LAGUIOLE bezieht die Rohbarren von dem Schweizer Damastspezialist Daillens. Die Barren des Kohlenstoffdamast haben 288 Lagen.

 

  

  

 

Der von seiner Entwicklung noch recht junge Inox-Damast wird auf die gleiche Art und Weise produziert, allerdings mit dem Unterschied, dass er aus nicht oxidierenden Legierungen besteht. Er hat ca. 160 Lagen und auch ein anderes Muster als der Kohlenstoffdamast.